Vorbild:Flachwagen Sonderbauart S (mit Drehgestellen)

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt folgende Bezeichnung(en):
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ALLG :0




1 Hinweis

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Vorbild:Flachwagen der Gattung S (Sonderbauart mit Drehgestellen)
Datei:Flachwagen-Sahmms710.JPG
Sechsachsigsiger Coilwagen Sahmms710 ohne Abdeckung
Sechsachisger UIC-Standardwagen Shimmns-u708
Datei:Flachwagen-Sahimms-u900.JPG
Sechsachsigsiger UIC-Standardwagen Shimmns-u900
Datei:Flachwagen-Shimmns-ttu722.JPG
Vierachsiger Coilwagen Shimmns-ttu722

Dies ist sowohl nach Anzahl als auch Typenvielfalt die größte Gruppe der Flachwagen. Die Einordnung als Sonderbauart erfolgt entweder wegen des fehlenden befahrbaren Wagenbodens oder aufgrund der Achszahl. Im Gegensatz zu den Wagen der Regelbauart handelt es sich hier überwiegend um für einen bestimmten Einsatzzweck optimierte Fahrzeuge. Die Deutsche Bahn hatte 1998 etwa 22.000 S-Wagen im Bestand.

Die große Vielfalt der Bauarten lässt sich auch an der Zahl der Kennbuchstaben ablesen, von denen hier nur die wichtigsten wiedergegeben werden, die zur grundsätzlichen Unterscheidung der Bauarten erforderlich sind:

  • a – mit 6 Radsätzen,
  • aa – mit 8 oder mehr Radsätzen,
  • d – für den Transport von Straßenfahrzeugen eingerichtet,
  • g – für den Transport von Containern eingerichtet (Containertragwagen),
  • gg – für den Transport von Containern mit einer Gesamtlänge von über 60' [Fuß] eingerichtet,
  • h – für den Transport liegend verladener Coils eingerichtet,
  • i – mit festen Stirnwänden und beweglichen Abdeckungen,
  • l – ohne Rungen (das Anschreiben dieses Kennbuchstabens ist in bestimmten Kombinationen fakultativ),
  • mm – sehr kurze Ladelänge (vierachsig unter 15 m, sonst unter 18 m),
  • p – ohne Borde (das Anschreiben dieses Kennbuchstabens ist in bestimmten Kombinationen fakultativ),
  • r – Gelenkwagen.


1.1 S-Wagen für schwere Lasten

Diese Waggons sind derart konstruiert, dass die mögliche Zuladung von der Streckenklasse, nicht jedoch vom Wagen selbst limitiert wird. Um die Durchbiegung möglichst gering zu halten, sind sie relativ kurz und daher überwiegend mit den Kennbuchstaben mm versehen.

Die sechsachsigen Waggons mit befahrbarem Wagenboden der Wagengattung Samm… ähneln den vierachsigen Rmm-Wagen, sind aber aufgrund der Achszahl der Sonderbauart zugeordnet. Bei der Deutschen Bahn sind hier vor allem die „RRym-Wagen“ mit 90 t Ladegewicht im Einsatz.

In wesentlich größerer Zahl stehen für den Transport liegend verladener Coils vier- und sechsachsige Wagen mit Lademulden der Wagengattung S…hmm… zur Verfügung. Zum Teil haben sie feste Stirnwände und bewegliche Abdeckungen in Form von Planen oder Teleskophauben. Der Shimmns708 der DB, der der häufigste deutsche S-Wagen ist, kann bei einem Eigengewicht von etwa 23 t und einer Lastgrenze von 67 t Coils mit einem Gesamtgewicht von etwa 45 t transportieren.

Vom UIC wurden ein vier- und ein sechsachsiger Teleskophaubenwagen für den Coiltransport standardisiert, die in Deutschland seit den 1970er- bzw. 1980er-Jahren anzutreffen sind:

UIC 571-3: Güterwagen der Sonderbauart
Bauart Bauart  1 − vierachsig Bauart  2 − sechsachsig
Gattung Shimms
bis 1979: Shis
Sahimms
bis 1979: Sahis
Drehzapfenabstand 7,00 m 8,00 m
Länge über Puffer 12,04 m 15,00 m
Ladelänge, mind. 10,80 m 13,76
Eigenmasse, max. 22,0 t 34,0 t


1.2 S-Wagen für den kombinierten Verkehr

Die Wagen für den kombinierten Verkehr weisen spezifische Bauformen und Vorrichtungen zur Aufnahme der verschiedenen Transporteinheiten auf. Der UIC hat mehrere Wagen standardisiert, deren wichtigste Maße die folgende Tabelle wiedergibt.

UIC 571-4:
Güterwagen für den kombinierten Verkehr
Wagenart Containertragwagen Tragwagen für den Huckepackverkehr
Bauart Bauart  1
vierachsig, lang
Bauart  2
vierachsig, kurz
Bauart 4
sechsachsig
Bauart 1
Taschenwagen
Bauart 2
Känguruhwagen
Bauart 3
Wippenwagen
Gattung Sg[kk]mmss Sgjkkmmss Sgss Sgjss Saggrss Skss
seit 1980: Sdkms
Skss Saass
Drehzapfenabstand 10,75 m 11,30 m 14,60 m 15,80 m 10,70 m 11,20 m 11,00 m 11,60 m
Länge über Puffer 15,79 m 16,94 m 19,64 m 21,00 m 27,10 m 16,44 m 16,24 m 31,87 m
Ladelänge, mind. 14,50 m 14,60 m 18,40 m 2 × 12,27 m


1.2.1 Tragwagen für ISO-Container und Wechselbehälter
Tragwagen für ISO-Container

Diese Waggons mit dem Gattungzeichen Sg… sind die häufigsten im kombinierten Verkehr. Durch klappbare Tragzapfen sind sie für die Aufnahme verschiedener Transportsysteme nutzbar. Ein Teil der Fahrzeuge ist mit Langhubstoßdämpfern (Kennbuchstabe j) als spezielle Ladeschutzeinrichtung ausgerüstet.

  • Wagen mit einer Ladelänge von wenigstens 18,40 m (Bauart 2 nach UIC-Norm 571-4) nehmen ISO-Container mit einer Gesamtlänge von 60 Fuß auf, die meisten können wahlweise auch für den Transport von Wechselbehältern genutzt werden. Die Deutsche Bundesbahn erweiterte ihren Wagenbestand ab 2007 um 615 Wagen der Wagengattung Sgns (Lieferung bis März 2009) mit der Option auf 600 weitere Wagen (Lieferung bis 2010).
  • Auf Tragwagen mit einer Ladelänge von wenigstens 14,50 m (Bauart 1 nach UIC-Norm 571-4) finden ein A-Wechselbehälter, bis zu zwei C-Wechselbehälter oder ein ISO-Container mit einer entsprechenden Gesamtlänge Platz.
  • Für die Beförderung von High-Cube-Wechselbehältern und ISO-Containern mit 3 m Innenhöhe stehen seit den 1990er-Jahren auch Waggons mit besonders tief liegender Ladefläche und einer Ladelänge von 15,89 m zur Verfügung.
  • Zweiteilige Gelenk-Tragwagen mit 2 × 16,10 m Ladelänge können mit Wechselbehältern oder ISO-Containern mit einer Gesamtlänge von 80 Fuß (Kennbuchstaben gg und r) beladen werden.

Die Einsatz der Känguruh- und Wippenwagen blieb, obgleich sie einen horizontalen Umschlag ohne Krananlagen ermöglichten, auf Einzelanwendungen in den 1960er- bis 1980er-Jahren beschränkt, da zu dieser Zeit die Anlagen für den Wechselbehälter-Umschlag in Westeuropa bereits flächendeckend zur Verfügung standen.

Der als Gütertriebwagen für den Transport von ISO-Containern konzipierte Cargosprinter CargoSprinter kam über einen Testbetrieb nicht hinaus.


1.2.2 ACTS-Tragwagen

Diese Wagen für das Abrollcontainer-Transportsystem mit horizontalem Umschlag sind besonders in der Schweiz und den Niederlanden verbreitet. Die schweizer Wagen tragen den nationalen Kennbuchstaben x.


1.2.3 Tragwagen für Straßenfahrzeuge
Vierachsiger Taschenwagen

Tragwagen für Straßenfahrzeuge (Gattung S…d…) sind weniger verbreitet, da diese Art des kombinierten Verkehrs nur auf bestimmten Routen effizient ist.

  • Taschenwagen (Gattung Sd[g]…) dienen speziell dem Transport von Sattelaufliegern. Sie lassen sich aber meist wahlweise auch mit ISO-Containern oder Wechselbehältern beladen, wodurch Leerfahrten vermieden werden können.
  • Niederflurwagen für die Rollende Landstraße (Gattung Saad…) sind für die Beladung mit ganzen Sattelzügen einschließlich Zugmaschine geeignet. Die dafür benötigte tiefe Ladeebene wird durch besonders kleine Raddurchmesser in den jeweils vierachsigen Drehgestellen erreicht. Dies macht die Waggons verhältnismäßig teuer in Bau und Unterhalt.


1.3 S-Wagen für spezielle Zwecke

Für den Transport von Rundholz stehen vierachsige Wagen ohne befahrbaren Wagenboden mit festen, hohen Rungen zur Verfügung (Gattungs Snps).

Gleisjochtransportwagen mit ebenem Wagenboden, die teilweise über spezielle Ausstattung zum Einsatz in Gleisbauzügen verfügen, sind zumeist als Dienstgüterwagen eingestellt.

Unter Umständen sind auch Kübelwagen nicht als offene Güterwagen eingeordnet, sondern der Wagengattung S zugeteilt.


 Quelle: Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.