Vorbild:DR-Baureihe 18 201 Schlepptenderlokomotive

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt verschiedene Bezeichnungen und/oder ist bzw. wurde bei unterschiedlichen Bahngesellchaften eingesetzt:
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DR :0 18 201, 02 0201-00
DBAG :0 18 2010


Vorbild:DR-Baureihe 18 201 Schlepptenderlokomotive
DR 18 201
18201 Hersbruck 30062007 Wasser.JPG
Quelle: Deutschsprachige Wikipedia
TECHNISCHE DATEN
NUMMERIERUNG 18 201
02 0201-0 (ab 1970)
ANZAHL 1
HERSTELLER Raw Meiningen
GATTUNG S 36.20
SPURWEITE 1.435 mm
LÄNGE ÜBER PUFFER 25.145 mm
DIENSTMASSE 113,6 t
DIENSTMASSE MIT TENDER 172,0 t
REIBUNGSMASSE 62,3 t
RADSATZFAHRMASSE 20,8 t
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT 180 km/h
INDIZIERTE LEISTUNG 1.581 kW
Treibraddurchmesser: 2.300 mm
LAUFRADDURCHMESSER VORN 1.100 mm
LAUFRADDURCHMESSER HINTEN 1.250 mm
ZYLINDERANZAHL 3
ZYLINDERDURCHMESSER 520 mm
KOLBENHUB 660 mm
KESSELÜBERDRUCK 16,3 bar
ROSTFLÄCHE 4,23 m²
ÜBERHITZERFLÄCHE 83,80 m²
VERDAMPFUNGSHEIZFLÄCHE 206,30 m²
TENDER 2'2' T 34 + Zusatztender
WASSERVORRAT 34,0 m³
BRENNSTOFFVORRAT 13,5 m³ Öl
ZUGHEIZUNG Dampf

Die Schnellzuglokomotive mit der Nummer 18 201 der Deutschen Reichsbahn der DDR entstand 1960 bis 1961 im Reichsbahnausbesserungswerk Meiningen aus Teilen der Henschel-Wegmann-Zug-Lokomotive 61 002, dem Schlepptender der 44 468 und Teilen der H 45 024 und BR 41. Sie ist die schnellste betriebsfähige Dampflokomotive der Welt.

1 Entstehung

Die Motive für den Umbau waren zum einen, dass die 61 002 als Einzelstück kaum im Plandienst zu gebrauchen war, zum anderen, dass die VES-M Halle dringend Lokomotiven für eine Geschwindigkeit von mindestens 160 km/h benötigte, um Probefahrten mit für den Export bestimmten Reisezugwagen der einheimischen Waggonbau-Industrie durchzuführen.

Die 18 201 mit einer Lokomotive der Dresdner Parkeisenbahn
Hintere Kuppelachse mit 2,30 m Rädern der 18 201

Für den Umbau wurden ein Neubaukessel der Baureihe 22, Teile der misslungenen Hochdrucklokomotive H 45 024 (Außenzylinder, als Bisselgestell ausgeführter Schleppradsatz und hinteres Rahmenteil) sowie der Tender der 44 468 verwendet. Der Innenzylinder der Dreizylinderlokomotive wurde nicht von der ebenfalls dreizylindrigen 61 002 übernommen, sondern neu konstruiert. Weitere technische Verbesserungen waren eine Riggenbach-Gegendruckbremse und ein Giesl-Flachejektor. Die Lokomotive wurde im Frontbereich und über den Kesselaufbauten strömungsgünstig verkleidet.

Ihre Nummer erhielt die neue Lokomotive in zweiter Besetzung zur Erinnerung an die erste deutsche Lokomotive mit der Achsfolge 2'C1' („Pacific“), die Gattung IV f der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen (Baureihe 18.2).

Der Umbau wurde wesentlich von Max Baumberg, dem Leiter der VES-M in Halle, beeinflusst. Nach Vorgaben von Baumberg wurde z. B. die Verkleidung an die SNCF 232 U angelehnt.

1967 wurde die 18 201 auf Ölfeuerung umgebaut. Nach der Umstellung auf ein EDV-gerechtes Nummernsystem trug die Lokomotive die Nummer 02 0201-0. Am 11. Oktober 1972 wurde bei einer Testfahrt eine Geschwindigkeit von 182,4 km/h gemessen. Damit ist die Lokomotive die schnellste betriebsbereite Dampflokomotive der Welt und hat auch mit 2,30 m Durchmesser die größten Treibräder, die weltweit jemals an einer Maschine dieser Achsfolge verwendet wurden.

Wenn sie nicht im Versuchsbetrieb benötigt wurde, ist die 18 201 bis weit in die 1970er Jahre hinein auch im Plandienst vor Schnellzügen eingesetzt worden.

2 Einsatz als Traditionslok

18 201 am 25. September 2004 mit rotem Farbanstrich
18 201 im August 2005 – wieder in Grün
18 201 in Frontalansicht

Seit 1980 wurde die Lokomotive hauptsächlich vor Traditions- und Sonderzügen eingesetzt, oft mit einem zweiten Tender, um längere Strecken ohne das Nachfüllen von Wasser zurücklegen zu können. An ihrer Geburtsstätte im Dampflokwerk Meiningen wurde die Lok am 4. April 2002 komplett überholt der Firma Dampf-Plus GmbH übergeben. Die ursprünglich in Grün mit weißen Zierstreifen lackierte Lokomotive war zwischen dem 30. April 2002 und 10. Juli 2005 in einer vom Modellbahnhersteller Roco gesponserten roten Sonderlackierung (RAL 3003 Rubinrot) unterwegs. Seither trägt sie wieder ihren traditionellen grünen Anstrich (RAL 6020 Chromoxidgrün).

Die 18 201 befindet sich im Besitz von Christian Goldschagg und Axel Zwingenberger, Eigentümer des Unternehmens Dampf-Plus GmbH. Die Lokomotive war bis Januar 2006 Gegenstand eines Streits zwischen ihren Besitzern und der Deutschen Bahn, so dass ein Verkauf ins Ausland (auch die USA und Kanada waren im Gespräch) in Erwägung gezogen wurde.

Die letzte Sonderfahrt der 18 201 vor einer monatelangen Pause fand am 16. Juli 2005 statt. Die rote Sonderlackierung war zuvor – wie von Anfang an geplant – wieder durch die grüne Originallackierung ersetzt worden.

Am 31. Januar 2006 berichtete die Sächsische Zeitung, dass die Hallenser Denkmalschützer eine dauerhafte Entfernung des Fahrzeuges gestatten; dies gilt allerdings nicht für einen möglicherweise geplanten Export. Inzwischen ist die Lokomotive in Nossen stationiert. Im März 2006 wurde von Zwingenberger und Mitstreitern eine treuhänderische Stiftung unter dem Namen Stiftung Dampflok 18 201 eingerichtet und in die Obhut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gelegt. Ziel der Stiftung ist der Erhalt dieser bedeutenden Dampflokomotive als fahrendes Denkmal in Deutschland; außerdem soll die Maschine der Öffentlichkeit zugänglich bleiben.

Zur Zeit (April 2010) ist die Lok wegen Fristarbeiten zerlegt und befindet sich im Dampflokwerk Meiningen. Kessel und Rahmen sind mittlerweile gestrahlt und werden derzeit instandgesetzt. Die Bearbeitung der Radsätze mit den Antriebsachsen muss nach extern vergeben werden, da das Dampflokwerk Meiningen nur Räder bis zu 2,10 m Durchmesser bearbeiten kann.

3 Literatur

  • Weisbrod, Bäzold, Obermayer: Das große Typenbuch deutscher Lokomotiven. Transpress Verlag, ISBN 3-344-70751-5
  • Wilhelm Reuter: Rekordlokomotiven. Motorbuch Verlag, Stuttgart, ISBN 3-87943-582-0
  • Jürgen U. Ebel: legendäre 18 201 EK Special 38 Eisenbahnkurierverlag Freiburg 1995

4 Vorbild-Weblinks


 Quelle: Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.