Vorbild:UIC-X- und Z2-Wagen (SBB)

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt folgende Bezeichnung(en):
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SBB :0 UIC-X, Z20




Vorbild: UIC-X- und Z2-Wagen (SBB)
Umgebaute Bpm-Wagen der SBB am Gotthard

Als UIC-X- und Z2-Wagen der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) werden 470 Schnellzugwagen mit Seitengang und geschlossenen Abteilen bezeichnet, die ab 1964 in Dienst gestellt wurden und teilweise bis heute in Fernverkehrszügen der Schweiz laufen.

1 Allgemeines

Als Ersatz für ältere Fahrzeuge beschafften die SBB ab 1964 neue Wagen des Typs UIC-X für den internationalen Verkehr. Der Typ UIC-X entspricht im Wesentlichen den 1953 eingeführten Schnellzugwagen mit Seitengang der Deutschen Bundesbahn. Nicht klimatisierte Wagen mit verminderter Abteilzahl wurden später in der UIC-Typenbezeichnung als Typ Z2 bezeichnet. Der größere Teil der SBB-Wagen gehört dieser Gruppe an. Die Inneneinrichtung der ersten 100 Personenwagen zweiter Klasse wurde praktisch unverändert von den B4üm der DB übernommen, während die Wagen der ersten Klasse nur neun Abteile - gegenüber 10 der Wagen des Typs A4üm der DB aufwiesen. Baulich unterscheiden sich die Schweizer Wagen von denen der DB indes erheblich.

Die mit dem Wagenkasten bündige Einstiegstür an jedem Fahrzeugende ist als Drehfalttür ausgeführt worden. Die Toilettenfenster sind im Vergleich zu den DB-Wagen kleiner, ebenso die Fenster in den Türen. Im Gegensatz zur allgemeinen grünen Wagenfarbe sind die Türen silber- oder goldeloxiert wie bei den Einheitswagen der SBB gehalten worden. Neben einem WC-Raum an jedem Wagenende gab es auch einen separaten Waschraum.

Auffallend ist zudem das in der Schweiz seit der Einführung der Einheitswagen I (1956) übliche mit Längssicken ausgeführte Dach und die über den Einstiegstüren angebrachten Lüftungsgitter; die Heizung ist - wie bei allen Schweizer Reisezugwagen jener Zeit - als Luftheizung (nach deutscher Notion Lhzdes, später nur noch Lhzes) ausgebildet. Der Längsträger ist wie bei den Einheitswagen unten nach innen abgerundet.

Die Sitzbezüge der Raucherabteile waren rot mit schwarzen Streifen, die der Nichtraucherabteile in grün mit schwarzen Streifen ausgeführt. Die in allen Wagenklassen sechs Sitze in den Abteilen waren ausziehbar wie bei der DB gestaltet.

2 Technik und Bauformen

Die Wagenübergänge waren mit Gummiwülsten geschützt. Verschlossen wurden die Übergänge mit einer pneumatisch angetriebenen zweiflügligen Schiebetür. Die Drehfalttüren und Übersetzfenster entsprechen den UIC-Vorschriften, als Drehgestelle kamen solche der Einheitsbauart „Schlieren“ zum Einsatz. Die Wagenkastenlänge entspricht den UIC-X-Spezifikationen: 26.400 Millimeter und eine Breite von 2.850 Millimeter.

Die erste Serienfahrzeuge waren jedoch 20 Liegewagen des Typs Bcm (Bcm 50-70) mit nur zehn Abteilen plus Dienstabteil (somit nur elf Abteil- bzw. Seitengang-Fenstern wie DB-Liegewagen der Bauart Bcm243. 1970 bis 1972 folgten weitere 30 Wagen dieser Bauart. Anfang der 1980er Jahre wechselte die Lackierung der ersten 20 Wagen in schlafwagenblau mit weißen Streifen und ähnelte damit stark dem Anstrichschema der Eurofima-Liegewagen-Serie von 1979 der SBB. Sie boten 66 Liegeplätze.

Im März 1965 wurde eine erste Serie von 100 Sitzwagen zweiter Wagenklasse des Typs Bm bestellt; diese wurden 1966/67 (Bm 22-30 000–059) bzw. 1968 (Bm 22-40 060–099) geliefert. 72 Reisende fanden in den Abteilen Platz. Unter den Fenstern auf der Gangseite gab es zudem jeweils einen Notsitz (DB: derer zwei), insgesamt zehn.

1967 wurden von der Waggon- und Maschinenbau GmbH Donauwörth (WMD) in Deutschland gebaute 10 klimatisierte Speisewagen in den SBB-Fuhrpark eingestellt. Diese Wagen waren speisewagenrot lackiert. Für den Einsatz im TEE Bavaria (München-Zürich) der nach dem Eisenbahnunfall von Aitrang als Lok-Wagenzug mit DB-Erstklass-TEE-Wagen und einem SBB-Speisewagen fuhr, wurde ein Wagen in TEE-Farben weinrot-beige umlackiert. Nach 1977 erhielten alle 10 Speisewagen den Eurofima-Anstrich in orange.

1969/70 wurde eine Wagenserie erster Klasse von 40 abgeliefert, die nur über neun Abteile (wie die DB-TEE-Wagen) verfügte, aber ohne Klimatisierung ausgeführt war. Diese entsprachen damit in vielen Parametern bereits der UIC-Bauart Z bzw. Eurofima-Wagen. Die 1971 und 1972 ausgelieferten gemischtklassigen Wagen (erste und zweite Klasse) des Typs ABm verfügten über vier Abteile erster und sechs Abteile zweiter Klasse, ebenfalls den UIC-Z Spezifikationen entsprechend, aber da ohne Klimatisierung der Untergruppe Z2.

Ab 1972 kamen weitere 2. Klasse-Wagen zur Auslieferung, aber nun auch hier mit verminderter Abteilzahl, also elf Abteilen zweiter Klasse; sie boten 66 Fahrgästen einen Sitzplatz in den Abteilen und neun Notsitze im Gang. Sie entsprachen somit ebenfalls der späteren Bauart UIC-Z2 (Typ Bm 21-70). 40 Wagen, die 1977 zur Auslieferung kamen (21-70 090–109 und 150–169), wurden mit dem Eurofima-C1-Anstrich in Orange mit weißen Streifen versehen. Diese Wagen passten damit farblich zu den zur gleichen Zeit ausgelieferten 20 Eurofima-1. Klasse-Wagen der SBB der Bauart Amz 19. Mit Nachbestellungen wuchs diese Serie bis 1978 auf 220 Stück an.

Zur Abrundung dieser Wagenserie kamen 1977 noch 20 Gepäckwagen Dms in den Dienst, die wagenbaulich den UIC-X-Wagen entsprachen.

3 Einsatz

Der Einsatz der Wagen erfolgte sofort in den Auslandsverkehr nach Deutschland, Belgien, Holland, Frankreich, Österreich und Italien, wo sie auch die RIC-Wagen der SBB aus den 1950er Jahren verdrängten. Viele Wagen sind noch heute in der Schweiz im Einsatz.

4 Umbauten

Mitte der 80er Jahre wurde ein Großteil der elfabteiligen Bm 21-70-Wagen zu Bpm-Großraumwagen umgebaut. Statt der Abteile gab es nun 88 Plätze in Saalanordnung Sie erhielten einen zu den Einheitswagen des Typs IV passenden Außenanstrich in oben grün und unten weiß mit grünem Absetzstreifen und wurden als Verstärkerwagen überwiegend im Intercity-Verkehr, aber auch im Schnellzugdienst eingesetzt. Sie behielten ihre RIC-Fähigkeit und kommen deshalb für Sonderleistungen immer wieder ins Ausland.

In den 1990er Jahren baute die SBB zwölf Bm 22-70-Wagen (12 Abteile) zu so genannten „Sleeperette“-Wagen des Typs Bcpm mit 72 Schlafsesseln für den Nachtreiseverkehr um. Später wurden diese noch als Erstklasswagen für Verstärkungszüge verwendet.

Im Februar 2010 wurde bekannt gegeben, dass 180 Wagen der 2. Klasse bis 2013 aufgerüstet werden sollen. Durch den Einbau einer Klimaanlage und die Automatisierung der Türen soll der Komfort gesteigert werden. Die Lackierung wird ebenfalls erneuert. Dadurch sollen die Wagen noch mindestens bis 2020 einsatzfähig bleiben. Allerdings zeigte sich in der Folge, dass ein so kostspieliger Umbau für die kurze verbleibende Restnutzungsdauer nicht zu verantworten ist und zumindest auf die technisch risikoreiche Klimatisierung wird verzichtet.

5 Nachbauten der ÖBB

1969 kauften die Österreichischen Bundesbahnen ÖBB aus der laufenden Produktion für die SBB CFF FFS einen Am-Wagen, der klimatisiert wurde und einen Salon statt Abteile enthielt. Dieser Wagen wurde als „K“-Wagen (Komfort) bezeichnet. 1976 stellten auch die ÖBB 30 Liegewagen (51 81 50-70 000–029) des Schweizer UIC-Z2-Typs in den Dienst. Diesen folgten 1981/82 eine doppelt so große Serie mit mehr Waschräumen (51 81 59-70 000-059). Diese Wagen sind an den vier WC-Fenstern und zehn Abteilfenstern von außen zu erkennen. Hersteller waren in Österreich die Jenbacher Werke.

6 Weiterführende Informationen

Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.