Vorbild:Stückgut-Schnellverkehr: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Stückgut-Schnellverkehr''' wurde bei der {{DRG|VLn}} ein Gattungskonzept bezeichnet, das die Beförderung von [http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BCckgut Stückgütern] beschleunigte und somit für den Versender attraktiver machen sollte. Die Züge des Stückgut-Schnellverkehrs wurden bei beiden deutschen Bahnverwaltungen noch bis in die 1960er Jahre eingesetzt.
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=== Vorgeschichte und Zweck ===
 
 
 
Obwohl das [http://de.wikipedia.org/wiki/Schienennetz Schienennetz] der Deutschen Reichsbahn (DRG) auch in den 1920er Jahren bereits weitgehend flächendeckend ausgebaut und den Transportmöglichkeiten der Straße weit überlegen war, machten ihr die zunehmend entstehenden Klein-Fuhrunternehmen hinsichtlich der Beförderungszeit von einzelnen Stückgütern Konkurrenz. Der Nachteil der schienengebunden Beförderung lag in der geringen durchschnittlichen Transportgeschwindigkeit, die bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Nahg%C3%BCterzug Nahgüterzügen] zeitweise auf etwa 10–15{{~}}km/h sank, da diese entlang ihrer Fahrtstrecke häufig zusätzliche Güter aufnahmen oder wieder abgaben und dabei umfangreiche [http://de.wikipedia.org/wiki/Rangierfahrt Rangierfahrten] unternehmen mussten. Als es dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenverkehr Straßenverkehr] durch den stetigen Neu- und Ausbau seiner Infrastruktur gelang, rascher als bisher zu expandieren, suchte die DRG Möglichkeiten, diesem Negativtrend entgegen zu wirken.
 
 
 
Im Jahre 1927 wurde ein Konzept entwickelt, das ein flächendeckendes Netz zum beschleunigten Stückguttransport vorsah. Darin sollten die langen Rangier- und Kuppelzeiten in den bedienten [http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof Bahnhöfen] vermieden werden, indem die Stückgüter auf ihrem gesamten Weg zum Zielbahnhof ohne Umladen transportiert würden. Es sollten dafür neu zu bauende Diesel-[http://de.wikipedia.org/wiki/Gep%C3%A4cktriebwagen Gepäcktriebwagen] zum Einsatz kommen, in denen die Sortierung des Stückguts nach Empfangsorten bereits während der Fahrt erfolgen konnte. Die Lieferung dieser Triebwagen in der benötigten Anzahl wäre den Fahrzeugherstellern jedoch in kurzer Zeit nicht möglich gewesen, deshalb gingen die Pläne vorerst zurück zu den Akten.
 
 
 
Ein knappes Jahr später verlautbarte die [http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbahndirektion_K%C3%B6ln Reichsbahndirektion Köln] ein vielversprechendes Konzept, das statt der Triebwagen beschleunigte Güterzüge mit maximal zehn Achsen vorsah und für deren Beförderung [http://de.wikipedia.org/wiki/Lokomotive Lokomotiven] des Personenverkehrs zu nutzen wären. Das Personal für das Sortieren des Stückguts war in einem eigens dafür eingereihten [http://de.wikipedia.org/wiki/Gep%C3%A4ckwagen_%28Eisenbahnwagen%29 Gepäckwagen] unterzubringen. Dieses Konzept ließ sich in kurzer Zeit kostengünstig umzusetzen und markierte den Beginn des Stückgut-Schnellverkehrs in Deutschland.
 
 
 
 
 
=== Fahrzeuge und Betriebsablauf ===
 
==== Leig-Einheiten ====
 
 
 
Der weit überwiegende Teil des Stückgut-Schnellverkehrs wurde mit Leig-Einheiten abgewickelt. In der Dienstvorschrift der DR werden sie wie folgt beschrieben:
 
 
 
{|
 
| width="5%" |
 
| style="text-align:justify;" | ''Zur beschleunigten Bedienung des Stückgutverkehrs […] sind besondere Fahrzeugeinheiten (Leigeinheiten) geschaffen, die entweder in selbständigen leichten Güterzügen (Leig-Zügen) verkehren oder in Güterzüge zur Ersparnis von Kurswagen eingestellt werden. Sie bestehen entweder aus zwei gedeckten großräumigen Güterwagen (Gl) oder aus einem Gepäckwagen und einem gedeckten großräumigen Güterwagen, die nach Beseitigung der sich gegenüberliegenden Stirnwände durch Kurzkupplung, Übergangsbrücke und Faltenbälge so verbunden sind, dass die Laderäume beider Wagen einen Raum bilden.''
 
| width="40%" |
 
|}
 
 
 
[[Datei:Ssv.png|miniatur|Waggonaufschrift (1930)]]
 
Die ohne Lok maximal zehn Achsen langen selbständigen Kurzgüterzüge wurden anfangs „Ersatzgütertriebwagen“ genannt, was sich aber bis 1929 in „Leig“ (Leichtgüterzug) wandelte.{{~}}– In Österreich war der Leig ein Ladeeilgüterzug im Gegensatz zum Bezirksgüterzug, dieser hatte grundsätzlich einen anderen Betriebsablauf als der deutsche Leichtgüterzug.
 
 
 
Die Bezeichnung „Leig“ wurde in zahlreichen Gestaltungsvarianten an den Seitenwänden der betroffenen Waggons angebracht, um deren Funktion zu verdeutlichen. Manche Aufschriften waren sogar bei geöffneten Schiebetüren noch vollständig zu lesen. Das Beistellen normaler Ortsgüterwagen zu Leig-Zügen war nur ausnahmsweise erlaubt, wenn andere Beförderungsmöglichkeiten fehlten. Jedoch wurden, um Versendern sperriger Gegenstände und [http://de.wikipedia.org/wiki/Gefahrgut Gefahrguts] ebenfalls einen schnelleren Transport bieten zu können, in einigen Fällen [http://de.wikipedia.org/wiki/Flachwagen#Rungenwagen Rungen-] oder ähnliche Wagen am Zugschluss beigesetzt.
 
 
 
Beim Umbau zu Leig-Einheiten erhielten die beteiligten [http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCterwagen Güterwagen] Heizungen, kleine Seitenfenster und eine durchgehende Beleuchtung mittels Gaslampen. Statt der an den Wagenenden üblicherweise angesetzten Pufferteller war je nach Seite nur ein einfacher Puffer bzw. eine Stoßplatte angebracht, was den Wagenabstand innerhalb des Verbundes auf 540{{~}}mm optimierte und eine bei 65{{~}}km/h Höchstgeschwindigkeit gelegentlich auftretende Höhendifferenz von 40{{~}}mm ermöglichte. Als Gepäckwagen wurden meist ältere preußische Zweiachser (Baujahr ab 1914) verwendet. Die Ladefläche einer solchen Einheit betrug ca. 38,8{{~}}m².
 
 
 
 
 
==== Gedeckte Güterwagen ====
 
 
 
Nach 1930 baute die Deutsche Reichsbahn auch gedeckte großräumige Güterwagen der Wagengattung Gl Dresden der [http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCterwagen_der_Verbandsbauart Verbandsbauart] in Leig-Einheiten um. Diese Einheiten behielten ein [http://de.wikipedia.org/wiki/Bremserhaus Bremserhaus] und bekamen ein Zugführerabteil. Außerdem wurde die [http://de.wikipedia.org/wiki/Federung Federung] durch 9{{~}}Blatttragfedern mit einer Federlänge von 1.800{{~}} mm so verbessert, das die Höchstgeschwindigkeit auf 75{{~}}km/h erhöhen werden konnte. Das Ladegewicht je Wagen betrug 15,5{{~}}t und die Tragfähigkeit je Wagen 15,75{{~}}t. Die Stückzahl der gebauten Kombinationen belief sich im September 1932 bereits auf 288, welche in sämtlichen Direktionen vertreten waren.
 
 
 
Gegen Ende des Jahres 1933 wurden auch Einheiten aus der Wagengattung Glhs Dresden gebaut; [http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCterwagen_der_Austauschbauart Güterwagen der Austauschbauart] mit einem [http://de.wikipedia.org/wiki/Achsstand Achsstand] mit 7.700{{~}}mm. Diese Einheiten erhielten das [http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Wagengattungen#Gattungen_G/GG,_N Nebengattungszeichen ''ll''] und wurden somit zur Wagengattug „Gll Dresden“.
 
 
 
Die Kombinationen aus gedeckten Güterwagen der Verbands- und [http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCterwagen_der_Deutschen_Reichsbahn#Austauschbauart Austauschbauart] waren dagegen nur exemplarisch vertreten. Das Bremserhaus wurde für alle Wagenverbände beibehalten aber die Fenster unterschieden sich in Größe, Form und Anordnung teils erheblich. Die Leig-Einheit unterschieden sich
 
aber auch durch die Anordnungen der Diagonalstreben, Lüftungsöffnungen, Toiletten sowie der Stirntüren.
 
 
 
 
 
==== Gepäcktriebwagen ====
 
 
 
Ursprünglich basierte das gesamte Konzept des [http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BCckgut Stückgut]-Schnellverkehrs auf neu zu bauenden [http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCtertriebwagen Dieseltriebwagen]. Da die Leig-Einheiten eine schnell zu beschaffende und kostengünstige Alternative darstellten, ließ die {{DRG|VL}} 1930 lediglich drei [http://de.wikipedia.org/wiki/Triebwagen Triebwagen] mit 150{{~}}PS [http://de.wikipedia.org/wiki/Leistung_%28Physik%29 Leistung] und 60{{~}}km/h Höchstgeschwindigkeit bauen. Sie basierten auf den bei vielen [http://de.wikipedia.org/wiki/Privatbahn Privatbahnen] eingesetzten Wismar-Maybach-Triebwagen. 1941 folgten noch zwei weitere, 110{{~}}km/h schnelle Neubaufahrzeuge, die aus den vierachsigen Eiltriebwagen VT{{~}}137 abgeleitet wurden. Die Kennzeichnung erfolgte wie bei [http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCterwagen Güterwagen]: Die Triebwagen gehörten zum Gattungsbezirk Dresden und hatten die Wagennummern 10001 bis 10005. Die Konzentration auf den [http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Weltkrieg Weltkrieg] ließ eine weitere Entwicklung nicht mehr zu. Alle Gütertriebwagen gelangten zur {{DB|V}}, dort wurden sie wie Triebwagen als VT{{~}}69 (ältere Bauart) bzw. VT{{~}}20 (jüngere Bauart) bezeichnet und in den Jahren 1960 bis 1962 ausgemustert.
 
 
 
 
 
==== Betriebsablauf ====
 
 
 
Wesentlich für den Betriebsablauf war, dass die Stückgüter bereits während der Fahrt sortiert werden konnten. So konnte der Transport zu einem Sortierbahnhof (Stückgutumladebahnhof) vermieden werden. Je Doppelwagen befand sich in einem Waggon der „Eingang“, im anderen Waggon nur der „Ausgang“ der Waren. Es waren genormte Zuglängen, damit konnten bereits am Bahnsteig die Güter ladegerecht bereitgestellt und der Entladebereich freigehalten werden.
 
 
 
 
 
=== Ende des Stückgut-Schnellverkehrs ===
 
 
 
In den 1970er Jahren konnte das Konzept des Stückgut-Schnellverkehrs nicht mehr mit dem immer flexibler werdenden [http://de.wikipedia.org/wiki/Lkw Lkw]-Verkehr und [http://de.wikipedia.org/wiki/Kombinierter_Verkehr kombiniertem Verkehr] mithalten und wurde schrittweise aufgegeben. In Westdeutschland spielte fortan die Schiene keine Rolle mehr bei der schnellen Beförderung von Stückgut. Bei der {{DR|V}} der DDR wurde dagegen ein System von Expressgutzügen (Gex) und Expressgutwagen in Personen- und Eilzügen etabliert.
 
 
 
 
 
=== Vorbild-Weblinks ===
 
 
 
* [http://www.hs-merseburg.de/~nosske/EpocheII/fg/e2f_gssv.html www.hs-merseburg.de]{{~}}— Interessante Seite von Thomas Noßke zum Thema, die auch den Nachkriegsbetrieb kurz zusammengefasst darstellt
 
 
 
 
 
{{Source|Vorbildinformationen aus der {{WPde|http://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%BCckgut-Schnellverkehr|n}} adaptiert.}}
 

Aktuelle Version vom 24. November 2013, 16:59 Uhr

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Dieses Vorbildfahrzeug besitzt folgende Bezeichnung(en):
Disambig DarkRed.svg
ALLG :0




Vorbild:Stückgut-Schnellverkehr
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 Quelle: Deutschsprachige Wikipedia