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Vorbild:Danske Statsbaner
Danske Statsbaner | ||
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Quelle: UIC | ||
DETAILS | ||
EPOCHE | I-… | |
BAHNGESELLSCHAFT | DSB | |
Danske Statsbaner | ||
ZEITRAUM | 1867-… |
Die Danske Statsbaner (kurz DSB, deutsch: Dänische Staatsbahnen) betreiben den Personenverkehr auf den wichtigsten Bahnstrecken in Dänemark, der internationalen Magistrale Schweden-Deutschland und die S-Bahn von Kopenhagen. Regionale Linien werden teils von der DSB, teils von Privatanbietern im freien Wettbewerb (Ausschreibungen) und teils von Privatbahnen betrieben. Den Güterverkehr betreiben Railion Danmark und verschiedene kleine Gesellschaften.
Inhaltsverzeichnis
1 Detaillierte Vorbildinformationen
- → Vorbildinformationen nicht speziell für diese Bahngesellschaft: Allgemeine Vorbildinformationen
2 Geschichte
2.1 Anfänge
Der Staat engagierte sich in Dänemark früh beim Bau und Betrieb von Strecken: Friedrich VI. hatte bereits 1835 eine Königliche Eisenbahn-Commission eingesetzt, und der dänische Staat war der größte Aktionär an der 1844 eröffneten Christian VIII. Østersø Jernbane der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft (AKE) im damals der Krone unterstehenden Herzogtum Holstein. 1847 wurde die auf Initiative von [https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%B8ren_Hjorth Søren Hjorth] von einer Aktiengesellschaft errichtete Eisenbahnstrecke von Kopenhagen nach Roskilde eröffnet; ihr Weiterbau nach Korsør war erst 1854 mit einer staatlichen Bürgschaft möglich.
2.1.1 Bahnstrecken unter dänischer Hoheit bis Oktober 1864
- 18. September 1844 - König Christian VIII. Ostseebahn Altona–Kiel (AKE), 30. Oktober 1864 an Deutschland
- September 1845 - Rendsburg-Neumünstersche Eisenbahn, 1. Januar 1864 von der AKE erworben, 30. Oktober 1864 an Deutschland
- 15. Dezember 1846 - Bahnstrecke Berlin–Hamburg, quasi als Transitstrecke durch die Herzogtümer Lauenburg und Holstein geführt
- 27. Juni 1847 - Kopenhagen–Roskilde
- 15. Oktober 1851 Lübeck-Büchener Eisenbahn, Konzession der dänischen Regierung abgetrotzt
- 4. Oktober 1854 Bahnstrecke Flensburg–Husum–Tönning mit Zweigstrecke nach Rendsburg, von König Friedrich VII. eingeweiht, 30. Oktober 1864 an Deutschland
- 27. April 1856 - Roskilde-[ https://de.wikipedia.org/wiki/Kors%C3%B8r Korsør]
- 2. September 1862 - Århus–Randers
- 21. Juli 1863 - Langå-Viborg
- 22. Juli 1863 - Kopenhagen (Nordbahnhof)–[ https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%B8rrebro Nørrebro]–Hellerup–Klampenborg
- 1. Oktober 1863 - Hellerup-Lyngby
- 9. Juni 1864 - Lyngby-[ https://de.wikipedia.org/wiki/Hiller%C3%B8d Hillerød]-[ https://de.wikipedia.org/wiki/Helsing%C3%B8r Helsingør]
- 1. Oktober 1864 - (Flensburg-Holzkrug)-Padborg-Vojens, 30. Oktober 1864 an Deutschland, 15. Juni 1920 wieder an Dänemark
2.2 Aufbau der Staatsbahn
Am 1. September 1867 entstand die DSB. Sie kaufte schrittweise bestehende Linien auf, vor allem die Strecke Kopenhagen-Roskilde, sodass ab 1882 nahezu alle Hauptstrecken in staatlicher Hand waren.
Als problematisch erwies sich die teilweise Insellage des Königreiches, die zunächst kein geschlossenes Eisenbahnnetz erlaubte. Lediglich die Strecken auf Jütland waren mit dem europäischen Netz verbunden. Daher begann 1872 der Eisenbahnfährbetrieb über den Kleinen Belt zwischen Jütland und Fünen, es 1882 der Große Belt, am 10. März 1892 der Öresund und 1903 die Verbindung und nach Deutschland mit der Fähre über den Storstrømmen nach Falster (schon 1937 durch die Storstrømbrücke ersetzt) und dem Trajekt Warnemünde–Gedser. In der Zeit des Kalten Krieges kam 1963 die Vogelfluglinie hinzu.
Die Fahrzeiten indes blieben in dem kleinen Land relativ lang. Zu Beginn der 1930er Jahre dauerte etwa eine Reise von Kopenhagen ins 342 Kilometer entfernte Esbjerg ganze 7,5 Stunden.
Am 14. Mai 1935 eröffnete König Christian X., der als Eisenbahnenthusiast galt, eine neue Brücke über den Kleinen Belt. Diese 1135 Meter lange Brücke und die Einführung von dieselelektrisch betriebenen Blitzzügen, sogenannten Lyntogs, führten zu einer spürbaren Verkürzung der Reisezeit um 2 Stunden 48 Minuten. Der schnellste Zug zwischen Kopenhagen und dem 254 Kilometer entfernten Fredericia auf Jütland benötigte im Sommer 1935 3 Stunden 49 Minuten, inklusive der Fährüberfahrt über den noch nicht überbrückten Großen Belt.
1938 erfolgte der Bau einer Brücke zwischen Seeland und Falster. In den 1930er Jahren wurden im Raum Kopenhagen mit der S-Bahn die ersten elektrifizierten Strecken (1.500 V) in Betrieb genommen. Die übrigen Bahnen wurden auf Dieselbetrieb umgestellt. So kam es, dass noch um 1980 kein einziger Kilometer des Fernbahnnetzes elektrifiziert war. Im Allgemeinen konzentrierte sich der Staat damals wie in fast allen anderen europäischen Ländern auf den Straßenbau. Die Linie Helsingør-Kopenhagen wurde als erste Fernbahn mit 25 kV/50 Hz elektrifiziert.
2.2.1 Taktfahrplan
Bereits 1974 wurde landesweit ein Taktfahrplan mit IC-Zügen eingeführt, „jede Stunde jede Klasse“ – damit waren die DSB eines der ersten Unternehmen, die dieses mittlerweile weit verbreitete Konzept einführten.
Ab 1973 wurde die Querung des Großen Beltes mit einer sechsspurigen Autobahnbrücke geplant, die jedoch 1987 mit einem neuen Gesetz zusätzlich als Eisenbahnverbindung vorgesehen wurde. 1990 standen die ersten Brückenpfeiler, und am 1. Juni 1997 konnte die feste Große-Belt-Querung in Betrieb genommen werden. Während die Autobahn bis zur kleinen Insel Sprogø die gemeinsame Brücke mit der Eisenbahn benutzt, fahren ab dort bis Seeland die Züge durch einen Tunnel. Die Kraftfahrzeuge hingegen benutzen eine Hängebrücke.
2.3 Zerschlagung der Staatsbahn
1996 erfolgte die vollständige Trennung von Netz und Betrieb, das Netz wird seither von der staatlichen Behörde Banestyrelsen verwaltet, seit 2005 vergleichbar einer staatlichen AG unter dem Namen Banedanmark.
Seit 2001 fahren auch die Züge nach Malmö über eine feste Querung. Hier verlaufen Autobahn und Eisenbahn parallel durch einen Senktunnel zwischen Kopenhagen Flughafen und der aufgeschütteten Insel „Peberholmen“, von dort über eine Schrägseilbrücke. Die Transitstrecke von Malmö zum Grenzort Padborg bei Flensburg ist elektrifiziert und mit bis zu 180 km/h befahrbar.
Aufgrund des hier wie fast überall in Europa stark zurückgehenden Eisenbahngüterverkehrs wurden in Dänemark bis 2002 sämtliche Rangierbahnhöfe stillgelegt. Auch der verbliebene letzte von der nationalen Güterverkehrsgesellschaft Railion Danmark betriebene Wagenladungsverkehr (Transport einzelner Waggons, Überfuhr von und nach Dänemark über Rangierbahnhöfe im angrenzenden Ausland) wurde im Laufe des Jahres 2006 auf der Transitstrecke Deutschland–Schweden stark eingeschränkt, wovon selbst Dänemarks drittgrößte Stadt Odense betroffen war, und abseits davon vollständig aufgegeben. Dies betrifft jedoch nicht den Container- und Ganzzugverkehr. Vereinzelt werden jedoch noch Transporte des Wagenladungsverkehrs von kleineren dänischen Eisenbahnbetreibern übernommen, statt, wie sonst üblich, auf die Straße verlagert.
2003 mussten die DSB nach einer Ausschreibung einen Teil des Regionalbahnnetzes in Mittel- und Westjütland an Arriva abgeben. Die Ausschreibung des Öresundsverkehrs ab 2009 konnte DSB mit der Tochter DSB First (Joint-Venture mit einem britischen Unternehmen) für sich entscheiden. Im Ausland ist DSB jetzt Betreiber der schmalspurigen, S-Bahn-ähnlichen „Roslagsbanan“ bei Stockholm. DSB International ist die Geschäftseinheit, die sich mit der Akquisition weiterer Verkehrsverträge im Ausland befasst.
Im dänischen Parlament herrscht weitgehend Einigkeit darüber, das Unternehmen an private Investoren zu veräußern. Dies ist in absehbarer Zeit zu erwarten.
3 Bilder
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4 Weiterführende Informationen
- → Artikel in der Deutschsprachigen Wikipedia: Danske Statsbaner
Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.