Vorbild:Bombardier Transportation

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Bombardier Transportation
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Quelle: Deutschsprachige Wikipedia


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Bombardier Transportation ist ein zum kanadischen Bombardier-Konzern gehörendes Unternehmen, das Lokomotiven, Triebwagen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Reisezugwagen herstellt.

1 Detaillierte Vorbildinformationen



2 Geschichte bis 2004

Hauptgebäude von Bombardier Transportation in Hennigsdorf
Montagehalle im Werk Bautzen anlässlich des 160-jährigen Bestehens des Standortes (2006)

Bombardier Transportation wurde 1974 gegründet, nachdem Bombardier einen Großauftrag über 423 U-Bahnzüge für die Stadt Montreal bekommen hatte. 1975 kaufte Bombardier die American Locomotive Company/Montreal Locomotive Works, die bis 1985 im Lokomotiven-Bereich tätig war. Im Jahr 1995 kehrte Bombardier Transportation, der Eisenbahn-Sektor des Unternehmens, mit weiteren Übernahmen von Firmen in Frankreich, Österreich und Deutschland ins Transportgeschäft zurück.

In Deutschland übernahm Bombardier 1995 die Waggonfabrik Talbot in Aachen und 1998 die Deutsche Waggonbau AG (DWA, ehemals LOWA) mit Betrieben in Berlin, Halle, Görlitz, Bautzen und Niesky. Die erst 1997 von der DWA übernommene Vevey Technologies, kurz auch als Vevey bezeichnet, aber nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Ortschaft Vevey, ehemals Ateliers de constructions mécaniques de Vevey (ACMV) in Villeneuve, ehemals in Vevey in der Schweiz, wechselte damit ebenfalls zu Bombardier.

Im Jahr 2001 erfolgte die Übernahme von ABB Daimler Benz Transportation (Adtranz) mit der Zentrale im Norden Berlins nahe dem Flughafen Tegel und nahe dem größten Werksstandort Hennigsdorf. Auch die anderen deutschen Adtranz-Standorte in Mannheim, Kassel, Nürnberg, Siegen und Braunschweig kamen damit zu Bombardier. In der Schweiz von der Übernahme betroffen waren die Standorte Zürich und Turgi sowie Pratteln, welcher entgegen den damaligen Planungen von Adtranz von Bombardier vorerst beibehalten wurde.

Auch die Adtranz-Standorte in Großbritannien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Portugal, Italien und Polen sowie das Joint Venture in China wurden übernommen. Stellvertretend für die vielen erfolgreichen Adtranz-Fahrzeuge, die damit zu Bombardier-Produkten wurden, seien hier nur der British Rail Class 170 „Turbostar“ -Diesel-Triebzug und die deutschen TRAXX-Lokomotiven genannt.

Am 13. November 2001 kündigte das Unternehmen eine grundlegende Neustrukturierung seiner europäischen Produktionsaktivitäten an. Kapitalintensive Tätigkeiten sollten dabei in spezialisierten Werken gebündelt werden. Vor allen Dingen in Deutschland mussten dabei auch kartellrechtliche Einwände berücksichtigt werden. Das erst 2000 zwischen Stadler und Adtranz gegründete Joint-Venture Stadler Pankow GmbH, wechselte 2001 vollständig in den Besitz der Stadler Rail Group und damit auch die Lizenzen einiger Fahrzeuge wie zum Beispiel Regio-Shuttle und Variobahn.

3 Geschichte ab der Restrukturierung von 2004

Im Zuge der Rezession im Schienenfahrzeugbau entschied die Konzernleitung, die Geschäftssparte Transportation zu verkleinern und gab die Entscheidung bei der Bilanzmedienkonferenz im März 2004 bekannt. Die Redimensionierung trifft vor allem Europa und umfasst die Schließung von sieben Produktionsstandorten in fünf Ländern sowie einen Abbau von weltweit 6600 Stellen (davon 86 % in Europa) resp. 18,5 % der gesamten Belegschaft von Bombardier Transportation.

Bereits bis Ende 2004 erfolgte die Schließung des traditionsreichen Standortes Nürnberg, der einzigen Produktionsstätte in Portugal (Amadora) sowie zweier Produktionsstätten in Großbritannien. Bis zum 31. Dezember 2005 wurden ein weiteres Werk in Großbritannien und ein Werk in Schweden (Kalmar) geschlossen. Auf dasselbe Datum hin wurden auch das Werk Ammendorf in Halle (Saale) mit über 700 Beschäftigten und das Werk Pratteln im Kanton Basel-Landschaft mit 520 Beschäftigten geschlossen, wobei letzteres bereits seit dem 28. April 2005 weitgehend stillgelegt war. Die Werkstilllegungen machten nur einen Teil des Stellenabbaus aus, in Deutschland wurden weitere 1200 Stellen (von insgesamt 10.100), in der Schweiz weitere 70 Stellen (von insgesamt 1350) abgebaut.

Auch nach Abschluss der Restrukturierung wird Deutschland mit acht Produktionsstandorten und etwa 8600 Beschäftigten der größte Standort von Bombardier Transportation bleiben, gefolgt von Großbritannien mit sechs Werken und knapp 4300 Beschäftigten. In der Schweiz bleiben noch knapp 760 Angestellte verteilt auf den Produktionsstandort Villeneuve (Kleinserien, knapp 160 Beschäftigte) und die Entwicklungsstandorte Zürich Oerlikon und Turgi.

Die Zentrale von Bombardier Transportation wurde 2006 in das ehemalige Gebäude der Königlichen Eisenbahndirektion, danach Reichsbahndirektion, Berlin am Schöneberger Ufer 1 in Berlin verlegt.

Am 12. Mai 2010 erhielt Bombardier von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB den größten Auftrag in der Geschichte der Bahngesellschaft. Das Unternehmen soll 59 Doppelstockzüge für den Fernverkehr liefern. Das Gesamtvolumen des Auftrages liegt bei rund 1,9 Milliarden Schweizer Franken. Bombardier wird die neuen Züge nach eigenen Angaben an den Standorten im schweizerischen Villeneuve und im deutschen Görlitz fertigen.

4 Weiterführende Informationen

Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.