TRX 23384 DB III C4ü Abteilwagen 3. Klasse

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Schnellzugwagen 3. Klasse
TRX 23384.jpg
Quelle: Trix
HERSTELLER
HERSTELLER Trix Modelleisenbahn GmbH & Co. KG
MARKE Trix H0
ARTIKELNUMMER 23384
UVP 47,95 Euro (Trix Neuheitenblatt 2009)
PRODUKTION 2009-2010
VORBILD
EPOCHE III DeutschlandDeutschland
BAHNGESELLSCHAFT DB
BAUART C4ü
SPITZNAME Hechtwagen
ACHSFOLGE 2'2'
ANZAHL DER ACHSEN 4
LACKIERUNG flaschengrün (Wagenaufbau)
grau (Dach)
MODELL
NENNGRÖSSE H0
LÄNGE ÜBER PUFFER 237 mm
MINDESTRADIUS 360 mm
BELEUCHTUNG vorbereitet für Innenbeleuchtung 66719
KUPPLUNG Kupplungsaufnahme nach NEM
Kinematik für Kurzkupplung


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H0-Modell eines vierachsigen Abteilwagen 3. Klasse der Bauart C4ü des Herstellers Trix. Das Modell ist in Epoche III-Ausführung der Deutschen Bundesbahn gestaltet.

1 Herstellerinformationen

1.1 Vorbild

Hechtwagen - Die ersten Einheitswagen der Deutschen Reichsbahn. Anfang der 1920er Jahre, als man beschloss die einzelstaatlichen Eisenbahngesellschaften zur Deutschen Reichsbahn Gesellschaft (DRG) zusammenzuschließen, sah man sich mit einer schier unüberschaubaren Vielfalt von Rollmaterial konfrontiert, was im täglichen Betrieb eines straff geführten Unternehmens Probleme und höhere Kosten verursachte. Nicht nur bei Vergabe von Konstruktionsaufträgen von Lokomotiven sondern auch bei der Neuanschaffung von Wagen, die nach dem hohen Verschleiß der Kriegsjahre dringend notwendig war, entschied man sich zur Vereinheitlichung und man konzentrierte sich darauf die Kosten massiv zu senken. Im Bereich der Personenwagen wurden rasche Ergebnisse erzielt und bereits 1922 bzw.1923 konnte die erste gesamtdeutsche, komplett neuentwickelte, Wagenfamilie der Öffentlichkeit präsentiert werden: Die Familie der „Hechtwagen“ in eiserner Bauart. Der Name dieser sehr bewährten Wagen leitet sich von den sich keilförmig verjüngenden Wagenenden ab, die bereits bei der Sächsischen Staatsbahn Verwendung fanden. Allerdings stellte sich heraus, dass diese ungewöhnliche Form weder optisch noch technisch eine Verbesserung darstellte und bereits 1928 wurde sie in den Konstruktionsplänen wieder verworfen. Gemeinsam ist diesen Wagen neben der Eisen-Bauart - Holz wurde nur mehr noch für die inneren Wand und Deckenverkleidungen verwendet - die Abteilbauweise mit seitlichem Durchgang, ein widerstandsfähiges Tonnendach anstelle des preußischen Oberlichtdaches, Aufstiegsleitern an den Stirnwänden und oben stark abgerundete Seitenfenster. Die Wagen erhielten eine elektrische Beleuchtung und eine Luftdruckbremse der Bauart „Knorr Kunze S“. 1922 umfasste das Fahrzeugprogramm Wagen 1. Klasse A4ü-23, Wagen 2. Klasse B4ü-22, Wagen (beide Bauarten waren zunächst nur für die „Hapag-Lloyd Züge“ vorgesehen), 1./2.Klasse AB4ü-23a/b/c, Wagen 3. Klasse C4ü-23und Gepäckwagen Pw4ü-23, die nicht die genormte Länge von 20 610 mm aufwiesen, sondern nur 18 840 mm. Die Gepäckwagen unterschieden sich auch durch Drehgestelle preußischer Regelbauart von den anderen Wagen, die mit Drehgestellen amerikanischer Bauart ausgerüstet waren. Im täglichen Verkehr waren die Hechtwagen in ganz Deutschland im Schnellzugdienst anzutreffen, bewährten sich durch ihre robuste Bauweise und neben der Deutschen Bundesbahn übernahmen nach dem 2. Weltkrieg auch andere Bahnverwaltungen, wie z.B. die Deutsche Reichsbahn (DR) oder die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die auf ihrem Gebiet befindlichen Fahrzeuge in ihren Bestand. Bis Mitte der 1960er Jahre musterte die Deutsche Bundesbahn die ursprünglich „Deutschen“ Hechtwagen aus. Ähnliche Bauarten polnischer Herkunft hielten sich noch einige Jahre länger im Bestand. Einige Hechte wurden zu Dienstfahrzeugen umgebaut und erhielten dazu sogar noch eine Lackierung in Ozeanblau.

  • Abteilwagen 3. Klasse „Hechtwagen“ der Deutschen Bundesbahn (DB)
  • Gattung C4ü
  • Betriebszustand vor der Klassenreform 1956
  • Einsatz: Schnellzüge

 Quelle: Trix 

1.2 Modell

  • Epoche III
  • Detaillierte Ausführung im vollen Längenmaßstab
  • Typspezifisch gestaltete Unterböden und typspezifisch gestaltete Schwanenhals-Drehgestelle
  • Wiedergabe des Epoche III-Betriebszustandes in flaschengrüner Farbgebung
  • Vorbereitet Innenbeleuchtung 66719
  • Kupplungsaufnahmen nach NEM mit Kinematik
  • Befahrbarer Mindestradius 360 mm
  • Länge über Puffer 237 mm

 Quelle: Trix 

2 Vorbild

Vorbild:Hechtwagen
Schemazeichnung der Bauform eines Hechtwagens aufgrund des vorgegebenen Lichtraumes (grau)

Hechtwagen ist eine Bezeichnung für Eisen- und Straßenbahnwagen, die sich aus dem Vergleich der Wagenform mit der Kopfform des Raubfisches Hecht ableitet. Die Wagenkästen von Hechtwagen sind zu den Enden hin abgeschrägt und werden dadurch schmaler, was insbesondere in engen Kurven eine bessere Ausnutzung des Lichtraumes ermöglicht.

2.1 Schnellzugwagen der Deutschen Reichsbahn

Die zwischen 1921 und 1928 gebauten Einheits-Schnellzugwagen der Bauarten 21, 22, 23 und 26 der Deutschen Reichsbahn werden gemeinhin als Hechtwagen bezeichnet. Unter Eisenbahnern wurde für diese Wagen aufgrund ihrer speziellen Kopfform auch der drastischere Ausdruck „Schweineschnauzen“ verwendet. Diese Fahrzeuge wurden von der Deutschen Reichsbahn der DDR im Zuge der Gattungsbereinigung 1951 der Wagentype D4 zugeordnet, während sie die Deutsche Bundesbahn im Jahre 1954 in der Verwendungsgruppe 23 zusammenfasste.

2.1.1 Hechtwagen in (Teil-)Stahlbauweise

Untergestell und Kastengerippe der Hechtwagen der Bauarten 21, 22 und 23 bestanden aus vernieteten Stahlprofilen. Das Kastengerippe war mit Blechen verkleidet. Alle Sitzwagen wiesen eine einheitliche Länge über Puffer von 20,61 m auf.

Die charakteristische Hechtform der Wagenenden wurde von den letzten Bauarten sächsischer Schnellzugwagen übernommen. Die bisher im preußischen Waggonbau üblichen Oberlichter entfielen zugunsten der in Süddeutschland eingeführten einfacheren Tonnendächer. Die Traufkante im Bereich der Wagenenden verlief bei den ersten Wagen noch waagrecht; bei allen folgenden Wagen stieg sie schräg zum Wagenende hin an. Vom Knick in der Außenverkleidung bis zur Stirnwand bestand das Dach aus einem starken Stahlblech, was den Einstiegsbereich sehr widerstandsfähig machte. Dazwischen wurde das Dach in hergebrachter Weise mit Segeltuchbespannung auf Holzlatten eingedeckt.

Hinsichtlich des Komforts für die Reisenden blieben die Hechtwagen hinter den Schnellzugwagen der Länderbahnen zurück. Die Abteillängen waren geringer, und die Fensterbreiten orientierten sich an den preußischen Maßen, die kleiner als die entsprechenden bayerischen und sächsischen Abmessungen waren, so dass die Abteile insbesondere der dritten Klasse etwas düster waren.

Insgesamt wurden von der Deutsche Reichsbahn zwischen 1921 und 1926 214 Sitz-, 10 Gepäck- und 31 Schlafwagen als Hechtwagen eiserner Bauart beschafft. Wegen der neu eingeführten Zuggattung Fernschnellzug (FD), die nur die erste und zweite Wagenklasse führte, wurden dabei überproportional viele Polsterklassenwagen eingestellt.

2.1.2 Hechtwagen in Ganzstahlbauart

Bereits 1925 plante die Reichsbahn, längere Wagen mit günstigeren Abteilmaßen zu beschaffen. Da aber aufgrund der Verpflichtung der DRG zur Zahlung der deutschen Reparationsleistungen entsprechende Finanzmittel fehlten, wurden nur vier solche Wagen (2 AB4ü, 2 C4ü) für die LBE gebaut. Die Dächer bestanden nunmehr vollständig aus Stahlblech, so dass der Übergang zur Ganzstahlbauart vollzogen war.

Erst 1926 konnte die Deutsche Reichsbahn solche Wagen beschaffen. Im Gegensatz zu den geplanten Wagen der Bauart von 1925 lief das Dach bei der Bauart 26 gerade bis zu den Stirnwänden durch, so dass die sich verjüngenden Einstiegsbereiche von einem dreiecksförmigen Vorsprung überdacht wurden.

Von den Hechtwagen in Ganzstahlbauart wurden zwischen 1926 und 1928 für die Deutsche Reichsbahn 150 D-Zugwagen folgender Gattungen gebaut.


2.1.3 Hechtwagen der PKP

Die polnische PKP ließ ca. 1930 bei polnischen Waggonfabriken u.a Lilpop, Rau i Loewenstein modifizierte, verlängerte Hechtwagen in Ganzstahlbauweise mit geraden Wagenenden bauen. Etliche dieser Wagen übernahm die Reichsbahn im Zuge des zweiten Weltkriegs als Fremdwagen. Nachdem die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bundesbahn mit der PKP über einen Rücktausch von Wagen scheiterten, modernisierte die DB die Wagen mit Normteilen z.B. Aluminiumrahmen, Schiebetüren am Wagenende, Lichtanlage und Toiletteneinrichtung. Der letzte sogenannte Polenhecht ist aufarbeitungswürdiges Exponat (Stand 2010) des Eisenbahnmuseums Darmstadt-Kranichstein

2.2 Straßenbahnfahrzeuge

Großer Hechttriebwagen in Dresden im Jahr 2005

Unter der Bezeichnung Großer Hecht ist ein in Dresden zwischen 1931 und 1972 verkehrender vierachsiger Straßenbahntriebwagen bekannt, der eine für damalige Verhältnisse beachtliche Länge von über 15 Metern aufwies. Das abgebildete Exemplar ist im Straßenbahnmuseum Dresden zu besichtigen. Ein weiteres Exemplar befindet sich im Verkehrsmuseum. Als Kleiner Hecht wurden ähnlich aussehende Zweiachser bezeichnet, die außer nach Dresden auch an die Straßenbahn Magdeburg geliefert wurden.

Bei der Hamburger Straßenbahn (Betreiber Hamburger Hochbahn AG) wurden ab 1940 Wagen des Hechtwagen-Typs (Baureihen V6 und V7) verwendet. Sie hießen im Volksmund „Sambawagen“, weil der große Bereich vor dem Schaffnersitz an eine Tanzfläche erinnerte, und der Sambatanz seinerzeit in Mode war. Ähnliche Straßenbahnwagen in ganz Deutschland wurden so genannt.

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) verwendeten für ihre Schweizer Standardwagen aus den Jahren 1940 bis 1954 ebenfalls den Ausdruck Hechtwagen. Diese Straßenbahnwagen haben die vordere und die hintere Türe in der Schräge. Das Trammuseum Zürich hat einen Hechtwagen für die Nachwelt aufbewahrt.

Eine spätere Serie von Tramwagen der VBZ aus den 1960er Jahren wurde im Hinblick auf die nie realisierte Unterpflasterbahn gebaut. Diese Wagen waren weniger zugespitzt, damit sämtliche Türen in der Fläche sind und die Fahrgäste an den geplanten Hochbahnsteigen sicher einsteigen können. Der damit etwas behäbigeren und weniger schnittigen Form entsprechend erhielten die Wagen zur Abgrenzung von den Hechten den Spitznamen Karpfenwagen. Die letzten Be 4/4 „Karpfen“ waren bis Ende 2006 noch werktags im Einsatz und wurden mit der fortschreitenden Ablieferung der niederflurigen Be 5/6 „Cobra“ entbehrlich.

2.3 Weiterführende Informationen

  • Artikel in der Deutschsprachigen Wikipedia: Hechtwagen

Vorbildinformationen aus der Deutschsprachigen Wikipedia adaptiert.

3 Weblinks